News aus dem Teilprojekt A03

Irene Dingeldey und Ulrich Mückenberger editierten die jüngste Ausgabe der International Labour Review, bei der das im SFB 1342 entwickelte Konzept der Legal Segmentation im Fokus steht.

Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) hat in ihrer Fachzeitschrift International Labour Review den Special Issue Overcoming legal segmentation: Extending legal rules to all workers? herausgegeben. Der Band wurde von Irene Dingeldey und Ulrich Mückenberger (Teilprojekt A03) editiert und enthält Ergebnisse aus der ersten Förderphase des SFB 1342 zu dem Konzept der legal segmentation (also Arbeitsmarktsegmentierungen, die von staatlichem Recht herrühren) und darauf bezogene quantitative Resultate. Erweitert wurde der Special Issue um Regionalstudien anerkannter Expert:innen zu Südasien, Lateinamerika und dem südlichen Afrika, die im Wesentlichen die These bestätigen, dass dem Recht eine segmentierende Rolle zukommt, die erst in den letzten Jahrzehnten durch egalisierende Normelemente relativiert wird. Die ILO nimmt in diesen Band auch die kritische Sicht auf, dass ihre eigene Normsetzungspraxis durch legal segmentation geprägt ist und erst jüngst universalisierender Regulierung verstärkt Raum gibt.

Die International Labour Review der ILO erscheint auf Englisch, Spanisch und Französisch, wodurch die Ergebnisse von Teilprojekt A03 Eingang findet in einen globalen Diskurs von sozialpolitisch involvierten Wissenschaftler:innen, Praktiker:innen und politischen Entscheider:innen.

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Ulrich Mückenberger & Irene Dingeldey (2022): Overcoming legal segmentation: Extending legal rules to all workers?, International Labour Review (Special Issue), Volume 161 (4). https://onlinelibrary.wiley.com/toc/1564913x/2022/161/4

 


Kontakt:
Prof. Dr. Irene Dingeldey
SFB 1342: Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik, Institut Arbeit und Wirtschaft
Wiener Straße 9 / Ecke Celsiusstraße
28359 Bremen
Tel.: +49 421 218-61710
E-Mail: dingeldey@uni-bremen.de

Prof. Dr. Ulrich Mückenberger
SFB 1342: Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik, Fachbereich Rechtswissenschaft
Universitätsallee, GW1
28359 Bremen
Tel.: +49 421 218-66218
E-Mail: mueckenb@uni-bremen.de

Andrea Schäfer, Mitorganisatorin des Equal Care Days in Bremen
Andrea Schäfer, Mitorganisatorin des Equal Care Days in Bremen
Aktionstage in vier Städten betonen die Bedeutung einer fairen und gleichwertigen Verteilung von Sorgearbeit. Die Veranstaltung in Bremen organisiert u.a. unser SFB-Mitglied Andrea Schäfer.

Das größte Anliegen des Equal Care Day (ECD) ist es, Care-Arbeit und ihre gesellschaftliche und wirtschaftliche Relevanz sichtbar zu machen. In Bonn, Bremen, Düsseldorf, Hannover und virtuell finden dazu am 1. Maärz 2022 insgesamt 25 Vorträge, Workshops und Panels mit 60 Referent:innen statt.

Städtekonferenz in Bremen

Die Konferenz in Bremen geht insbesondere der Frage nach, was ein verlässliches Sorgesystem erfüllen muss: Was brauchen Pflegefachkräfte, um ihrer Arbeit gut nachgehen zu können und zu wollen? Was brauchen Eltern und Erzieherinnen, um Kinder und sich selbst nachhaltig gut versorgt zu wissen? Und wie schaffen wir es, dass Care-Tätigkeiten als Teil der Wirtschaft in Fachgesprächen und Empfehlungen verankert werden, damit die Bedarfe systematisch berücksichtigt werden? Um Lösungen aufzuzeigen, referieren und diskutieren Wissenschaftler:innen, Politikberater:innen und Care-Leistende gemeinsam.

Die ECD-Veranstaltungen in Bremen finden in Kooperation zwischen Arbeitnehmerkammer Bremen und dem Projekt „carat – caring all together” des Referats Chancengleichheit der Universität Bremen statt. Veranstalterinnen sind Andrea Schäfer, Sonja Bastin, Bettina Schweizer (Universität Bremen), Jennie Auffenberg und Thomas Schwarzer (Arbeitnehmerkammer Bremen).

Weitere Informationen:

Der Equal Care Day findet am Dienstag, 1. März 2022, von 9 bis 18 Uhr statt.
Die Veranstaltung ist öffentlich, digital und kostenlos.

https://equalcareday.de/

https://equalcareday.de/ bremen2022/

https://unihb.eu/caringalltogether


Kontakt:
Andrea Schäfer
SFB 1342: Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik
Mary-Somerville-Straße 7
28359 Bremen
Tel.: +49 421 218-57095
E-Mail: andrea.schaefer@uni-bremen.de

Dr. Heiner Fechner
Dr. Heiner Fechner
SFB-Mitglied Heiner Fechner ist einer von 27 "national rapporteurs", die für die International Academy of Comparative Law Analysen zu den historischen Wurzeln moderner Sklaverei anfertigen werden. Fechner wird den Staatenbericht für Deutschland schreiben.

Heiner Fechner, der als Postdoctoral Researcher im SFB-Teilprojekt A03 "Welten der Arbeit" tätig ist, ist zum „National Rapporteur“ zum Thema moderne Sklaverei ernannt worden. Für die International Academy for Comparative Law (IACL) soll Fechner den Staatenbericht für Deutschland anfertigen.

Nach Schätzungen der ILO und der Walk Free Foundation (2017) sind derzeit etwa 40 Mio. Menschen weltweit Opfer moderner Sklaverei, die auch Zwangsarbeit einschließlich Zwangsprostitution und Zwangsehen umfasst – mehr als zum Höhepunkt der kolonialen Sklavenwirtschaft im 18. und 19. Jahrhundert.

Anlass für die Ernennung durch die "General Rapporteur" der IACL zur modernen Sklaverei, Prof. Dr. Adelle Blackett (Uni McGill, Montreal), waren Fechners Forschungsarbeiten zum kolonialen Arbeitsrecht und Exklusion ("Legal Segmentation") im Rahmen des SFB 1342.

Ausgrenzungs- und Zwangselemente des deutschen kolonialen Arbeitsrechts einschließlich seiner Rezeption und Fortentwicklung durch das NS-Regime werden auch einen Schwerpunkt der Studie darstellen, die auf dem IACL-Kongress im Herbst 2022 in Paraguay vorgestellt werden soll. Dort steht ein Vergleich der Entwicklung des deutschen Rechts mit 26 weiteren Staaten auf dem Programm. Die Analyse der historischen Wurzeln moderner Sklaverei soll für eine kritische Diskussion der aktuellen Rechtslage und Reformvorschläge fruchtbar gemacht werden. Mit der Publikation der Analysen und Vorschläge ist 2023 zu rechnen.


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Dr. Heiner Fechner
SFB 1342: Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik
Mary-Somerville-Straße 7
28359 Bremen
Tel.: +49 421 218-57070
E-Mail: hfechner@uni-bremen.de

Andrea Schäfer
Andrea Schäfer
Die Sozialwissenschaftlerin widmet sich in "Welten der Arbeit" vor allem der Weiterentwicklung von Indikatoren und deren Integration in das Global Welfare State Information Systems (WeSIS).

Liebe Andrea, du bist nun schon ein paar Wochen dabei – dennoch auch an dieser Stelle: Herzlich willkommen im SFB 1342! Du hast in einer schwierigen Zeit angefangen, in der die meisten im Team von zu Hause aus arbeiten müssen …

In Zeiten, in denen die meisten im Home-Office arbeiten, in ein neues Team zu wechseln ist tatsächlich eine kommunikative Herausforderung. Das Team des Projektes A03 hat mich herzlich und wertschätzend aufgenommen und mir durch regelmäßigen Austausch und viel Geduld einen gradlinigen Weg ins Team und die Arbeit geebnet.

Kannst du kurz erzählen, wie dein beruflicher Weg bislang verlaufen ist?

Mein beruflicher Weg ist kurvig und von vielen Erfahrungen, Erkenntnissen und von der Zusammenarbeit mit vielen Kolleg*innen gekennzeichnet. Neben meinem Magister-Studium der Soziologie, BWL und Anglistik an der Universität Potsdam habe ich schon früh am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) in der Abteilung Sozio-ökonomisches Panel (SOEP) mit Elke Holst zum Thema Frauen am Arbeitsmarkt gearbeitet. Nach meinem Abschluss wechselte ich dann ganz zum DIW, um dort zum Thema Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen Erbschaften und Vermögensverteilung zusammen mit Jürgen Schupp und Martin Kohli zu arbeiten. Im Anschluss ging ich nach Bremen zur Graduate School of Social Sciences (GSSS, heute BIGSSS), dort absolvierte ich mit tollen Kolleginnen - wie Till Kathmann, Susanne Strauß und Can Aybek - das Graduiertenprogramm.

Wie ging es dann weiter?

Schon nach kurzer Zeit im Bremen wurde ich wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Geschlechterungleichheiten im Wohlfahrtsstaat von Karin Gottschall am Zentrum für Sozialpolitik (ZES heute SOCIUM). Während dieser Zeit arbeitete ich mit herausragenden Kolleginnen wie Simone Hasler, Karin Gottschall, Simone Scherger und Anna Hokema zu Themen wie vertikaler Segregation, Familienpolitiken, Geschlechterungleichheit und Erwerbsarbeit zusammen. Ich war in unterschiedlichen Projekten eingebunden, u.a. im Projekt "InGRID – Inclusive Growth Research Infrastructure Diffusion (EU/FP 7)" mit Olaf Groh-Samberg, im Projekt "Was kommt nach dem Familienlohn? Probleme und Möglichkeiten der Regulierung von Einkommensrisiken bei Normalarbeitnehmer/innen" mit Irene Dingeldey und im Projekt "Migration und transnationale Zahlungen aus der Geschlechterperspektive" mit Elke Holst und Mechthild Schrooten. Spannend war auch die Zusammenarbeit mit Kolleginnen wie Heidi Gottfried, Karen A. Shire und Sylvia Walby im internationalen Netzwerk "Globalisation, Gender, and Work Transformation (GLOW)".

Wegen Sorgearbeit und der Beschränkungen durch das Wissenschaftszeitvertragsgesetz ging ich 2018 in die organisatorische und politische Praxis in der Zentralen Kommission für Frauenfragen (ZKFF) an der Universität Bremen. Als wissenschaftliche Referentin habe ich die ZKFF in allen Handlungsfeldern bei der Wahrnehmung ihrer gesetzlichen Aufgaben beraten und unterstützt. Zwischenzeitlich wechselte ich für kurze Zeiträume in den Wissenschaftsbetrieb, wie 2019 in die Abteilung Lebenslauf, Lebenslaufpolitiken und soziale Integration von Sonja Drobnič am SOCIUM. Seit 2019 lehre ich regelmäßig quantitative und qualitative Methoden im Bachelor Soziale Arbeit an der Hochschule Bremen. Seit dem 15.01.2021 habe ich mich von meiner Stelle als Referentin der ZKFF beurlauben lassen und verstärke seither das Projekt "Welten der Arbeit".

Warum hat dich die Mitarbeit im SFB 1342 interessiert?

Mich interessiert der SFB 1342, da er über die übliche Sozialpolitikforschung an Institutionen hinausgeht. Zum einem, weil globale Entwicklungsdynamiken staatlich verantworteter Sozialpolitik über lange Zeiträume erforscht werden, zum anderen, weil sich hier die Expertise vieler Menschen aus unterschiedlichen Fachdisziplinen, Kulturen und Ländern über mehrere Jahre bündelt. Hier herrscht eine aufgeschlossene Atmosphäre und die unterschiedlichen Perspektiven schaffen ein tolles, anregendes Arbeitsklima.

Du arbeitest nun seit einigen Wochen im Teilprojekt A03. Womit genau beschäftigst du dich?

Ich arbeite an der Weiterentwicklung von Indikatoren auf Grundlage normativer und rechtlicher Standards von Arbeitsverhältnissen. Teil dieser Arbeit ist es die entwickelten Indikatoren in die Datenbank WeSIS einzubinden. Zudem berate ich das Team in methodischen Fragen und beschäftige mich mit dem Zusammenhang von rechtlichen Regelungen zur Gleichstellung/Chancengleichheit und geschlechtsspezifischer Segmentation am Arbeitsmarkt.

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Teilprojekt A03: Welten der Arbeit. Normative Standards für Arbeitsverhältnisse als nationale und globale Muster sozialstaatlicher Entwicklung


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Andrea Schäfer
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Ausbildungszentrum des Sarobidy-Vereins in Antsirabe (Madagaskar), 2017. © Copyright ILO / [Crozet M.]
Ausbildungszentrum des Sarobidy-Vereins in Antsirabe (Madagaskar), 2017. © Copyright ILO / [Crozet M.]
Wie man international die Kinderarbeit abschaffen kann

Jenny Hahs und Fabian Besche bieten im Rahmen der Kinderuniversität 2020 der Universität Bremen am 31.03.2020 von 10 – 12 Uhr und 14 – 16 Uhr ein Planspiel für Kinder im Alter von 10 -12 Jahren zum Thema Kinderarbeit und das Recht auf Bildung an.

Die Kinder bekommen einen Einblick in die heutigen Formen von Kinderarbeit, ihre Verbreitung und ihre Geschichte im Spannungsverhältnis zur Einführung der Schulpflicht und dem Recht auf Bildung. Sie bilden mit anderen Teams und werden zu Vertreter*innen ihres Landes, die bei einer Simulation der Konferenz der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zur Abschaffung der Kinderarbeit die Interessen ihres Landes vertreten. Am konkreten Beispiel bekommen sie so auch einen ersten Eindruck wie internationale Politik gemacht wird.

Noch gibt es ein paar freie Plätze und Teilnahmetickets können bei Interesse gebucht werden auf der Seite der Kinderuni der Universität Bremen.


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Fabian Besche
Jenny Hahs
SFB-Mitglied Ulrich Mückenberger hat auf einer Gedenkveranstaltung in Brüssel die Rechtsgelehrte Éliane Vogel-Polsky gewürdigt. Mückenberger war als Vertreter des europäischen Arbeitsrechts eingeladen.

Ulrich Mückenberger hat am 19. Februar 2020 in Brüssel auf der Gedenkveranstaltung für die große europäische Rechtsgelehrte Éliane Vogel-Polsky gesprochen. Geboren 1926 und gestorben 2015, gehörte Vogel-Polsky zu den Größen des europäischen Arbeitsrechts. Sie war Professorin, Anwältin, Menschenrechtskämpferin, Feminstin und leidenschaftliche Europäerin. Ulrich Mückenberger erarbeitete und veröffentlichte mit ihr u.a. die Schrift "Manifesto Social Europe" (2001).

Die Université Libre de Bruxelles veranstaltete zu ihren Ehren ein Kolloquium mit Freund/inn/en und Mitstreiter/inne/n von Éliane Vogel-Polsky. Mückenberger war als Vertreter des europäischen Arbeitsrechts eingeladen.

Mehr zu der Veransaltung auf den Seiten der Université Libre de Bruxelles.


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Dr. Irene Dingeldey mit Studierenden beim Auswärtigen Amt
Dr. Irene Dingeldey mit Studierenden beim Auswärtigen Amt
Mit Unterstützung des SFB 1342 waren Irene Dingeldey und Master-Studierende für drei Tage in Berlin, wo sie an Workshops mit der ILO und dem Auswärtigen Amt teilnahmen.

Zusammen mit Studierenden aus dem Kurs "Collective and Indivdiual Labour Rights" aus dem Master-Studiengang Social Policy ist SFB-Mitglied Irene Dingeldey zum Auswärtigen Amt und zur ILO-Niederlassung in Berlin gereist. Vom 15.-17. Januar haben sie dort an Workshops teilgenommen.

Dabei ging es vor allem um den Austausch zwischen PraktikerInnen und WissenschaftlerInnen, Anwendung von Theorie und empirischen Erkenntnissen auf die Praxis, die Demonstration des Normsetzungs- und Umsetzungsprozesses am Beispiel Deutschlands.


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The New School in New York City.
The New School in New York City.
Heiner Fechner, Jean-Yves Gerlitz und Jenny Hahs präsentierten drei Paper auf der Jahreskonferenz der Society for the Advancement of Socio-Economics, die Ende Juni in New York stattfand.

Unser Teilprojekt A03 konnte bei der 31. Jahreskonferenz der Society for the Advancement of Socio-Economics (SASE), die an der New School in New York City stattfand, gleich drei Vorträge unterbringen:


Heiner Fechner, Jean-Yves Gerlitz und Jenny Hahs bekamen jeweils sehr gutes Feedback auf ihre Vorträge, wie Hahs berichtet. Bemerkenswert war aus ihrer Sicht auch die "inspirierende, wenngleich sicher nicht ganz unumstrittene Keynote" von Marie-Laure Salles-Djelic (Sciences Po, Paris) - "Prometheus to Dionysus: Can We Re-Enchant the Future?", in der sie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu mehr Aktivismus aufrief mit den Worten: "We cannot only keep reading the world and lament ist state, we have to take an active part in changing too!"


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Jean-Yves Gerlitz
Jenny Hahs
Irene Dingeldey und Jean-Yves Gerlitz in Genf.
Irene Dingeldey und Jean-Yves Gerlitz in Genf.
Mitglieder des Teilprojektes A03 diskutierten ihr Forschungsvorhaben zur Regulierung von Arbeitsstandards und deren Segmentationswirkung mit Expertinnen und Experten der Internationalen Arbeitsorganisation.

Vertreten durch Dr. Heiner Fechner, Jean-Yves Gerlitz, Jenny Hahs und PD Dr. Irene Dingeldey war das Teilprojekt A03 vom 3. bis 7. Dezember zu einem Forschungsbesuch bei der International Labour Organisation (ILO) in Genf. Die internationale Arbeitsorganisation versucht u.a. Mindeststandards der Arbeitsregulierung und des Arbeitsschutzes in allen Ländern der Welt umzusetzen. Um dies zu unterstützen, erhebt und sammelt die ILO entsprechende Daten weltweit und treibt vielfältige Studien und Forschungsaufgaben rund um das Thema Arbeit voran. Die ILO ist damit eine wichtige Partnerorganisation des SFB 1342 und insbesondere des Teilprojektes A03 "Welten der Arbeit".

Das Forschungsvorhaben des Teilprojektes zur Regulierung von Arbeitsstandards und deren Segmentationswirkung wurde mit den Expertinnen und Experten aus der ILO-eigenen Forschungsabteilung (RESEARCH), dem International Labour Standards Department (NORMES), dem Labour Law and Reform Department (LABOUR LAW) und dem Statistics Department (STATISTICS) diskutiert. Dabei stießen sowohl die Annahmen zur Segmentationswirkung von rechtlichen Normen als auch die geplante Analyse des Einflusses von Kolonialismusbeziehungen auf die Entwicklung von spezifischen Regulierungsmustern auf großes Interesse. Auch der segmentationswirksame Einfluss von ILO-eigenen Instrumenten wurde reflektiert. Die Verwendung von Leximetrics als Methode zur Analyse von Arbeitsregulierungen wurde dabei sowohl unterstützend als auch kritisch kommentiert.

Von Seiten der ILO wurden Möglichkeiten zur Kooperation sowohl in methodischer als auch inhaltlicher Hinsicht angeboten. Ganz wichtig: Auch der Datenaustausch mit dem Projekt bzw. der vom SFB 1342 geplanten Datenbank „WeSIS“ wird begrüßt. Geplant ist, den Austausch mit den verschiedenen Departments sowie der Forschungsabteilung zukünftig zu vertiefen.

Ein erstes Datum wird dabei die Feier zum 100. Geburtstag der ILO im Juni 2019 sein. An dem großen Symposium „Globalization and Social Justice: A Century of ILO Action, 1919 – 2019“ , das an der Universität Paris I Panthéon-Sorbonne in Paris stattfindet, ist das Teilprojekt A03 mit einem Beitrag von Prof. Dr. Ulrich Mückenberger vertreten.


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Prof. Dr. Irene Dingeldey
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Prof. Dr. Ulrich Mückenberger
SFB 1342: Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik, Fachbereich Rechtswissenschaft
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