Aktuelles

Hier finden Sie Neuigkeiten aus dem Sonderforschungsbereich "Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik": Zusammenfassungen aktueller Forschungsergebnisse, Hinweise auf Veröffentlichungen, Ergebnisse von Veranstaltungen und weiteres aus den Teilprojekten.


(c) Maximilian Hohmann
(c) Maximilian Hohmann
Neuigkeiten über Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik

Der Sonderforschungsbereich "Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik" ist sowohl auf X als auch auf Mastodon vertreten. Auf diesen Kanälen sind stets die aktuellsten Neuigkeiten rund um den SFB 1342 zu finden.

Darüber hinaus empfehlen wir den Blog Social Policy Worldwide des SOCIUM Forschungszentrums für soziale Ungleichheit und Sozialpolitik an der Universität Bremen.


Kontakt:
Dr. Maximilian Hohmann
SFB 1342: Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik
Mary-Somerville-Straße 3
28359 Bremen
Tel.: +49 421 218-57058
E-Mail: hohmann@uni-bremen.de

(c) Maximilian Hohmann
(c) Maximilian Hohmann
Jour Fixe mit Prof. Dr. Krisztina Kis-Katos am 29.01.2025

Zum Abschluss der Jour Fixe-Vortragsreihe im Wintersemester 2024/25 war Prof. Dr. Krisztina Kis-Katos von der Universität Göttingen am 29.01.2025 zu Gast am SFB 1342. In ihrer Präsentation zum Thema "Cash Transfers and Violent Crime in Indonesia" stellte sie die Auswirkungen des "Conditional Cash Transfer (CCT)"-Programms vor und diskutierte mit den Teilnehmenden die Interpretationen der umfangreichen Daten nicht nur aus ökonomischer, sondern auch aus sozialwissenschaftlicher Sicht.

Abstract:

This study investigates the impact of Indonesia’s flagship conditional cash transfer (CCT) program—PKH—on violent crime. Exploiting data from a randomized controlled trial and administrative data from the staggered nationwide program roll-out in combination with different causal identification strategies, we show that communities receiving access to the CCT experienced an increase in violent crime. Examining possible mechanisms, our analysis reveals that the program resulted in an increase in idleness among non-targeted male youth within beneficiary households, which we believe contributed to the rise in violent crime. In contrast, we show that the surge in violent crime is neither related to PKH increasing the (monetary and non-monetary) rewards for committing crime nor to alternative reductions in the (material, psychic, punishment-related) costs of engaging in crimes.

Krisztina Kis-Katos is Professor for International Economic Policy at the University of Göttingen. She studied Economics in Szeged and Konstanz, attended the Swiss Doctoral Program at the Study Center Gerzensee, and received her doctoral degree in Economics in 2010 at the University of Freiburg in Germany. Her research interests lie in the fields of applied development economics and political economy. Her recent research projects focus on the effects of (de-)globalization and more generally of macro-economic processes or related public policies on a range of social and economic outcomes, including labor market and firm outcomes, land use change and deforestation, or conflict.


Kontakt:
Prof. Dr. Sebastian Fehrler
(c) Zhe Yan: Ältere Menschen verbringen ihre Freizeit in einem Dienstleistungszentrum in einem ländlichen Dorf in Jiangxi, das von der örtlichen Regierung finanziell unterstützt wird.
(c) Zhe Yan: Ältere Menschen verbringen ihre Freizeit in einem Dienstleistungszentrum in einem ländlichen Dorf in Jiangxi, das von der örtlichen Regierung finanziell unterstützt wird.
Projekt B05 "Inklusions- und Leistungsdynamiken im chinesischen Wohlfahrtsregime"

Das Projekt B05 "Inklusions- und Leistungsdynamiken im chinesischen Wohlfahrtsregime" schloss eine weitere Runde der Feldforschung in China erfolgreich ab und förderte die Zusammenarbeit mit chinesischen Kolleginnen und Kollegen für zukünftige Sozialpolitikforschung.

Von Oktober bis Dezember 2024 führte Dr. Zhe Yan umfangreiche Feldforschung durch. Ziel der Forschungsreise war es, zu untersuchen, wie sich der demografische Wandel und der wirtschaftliche Abschwung in China auf die Sozialpolitik in den Bereichen Altenpflege und Arbeitslosigkeit auswirken. Diese Forschung ist relevanter denn je, da China mit einer rasch alternden Bevölkerung und steigender Arbeitslosigkeit konfrontiert ist.

Dr. Yan besuchte mehrere ländliche Dörfer in der Provinz Jiangxi, einer weniger industrialisierten Region im Süden Chinas, um den Prozess der Erbringung von Altenpflegedienstleistungen zu verstehen und mit lokalen Akteuren zu sprechen, die für die Umsetzung der Politik verantwortlich sind. Ein neuer Aspekt dabei ist, dass China die Altenpflege und die Kinderbetreuung integriert, indem es die lokalen Ressourcen in den ländlichen Gebieten umverteilt. Die Sozialpolitik im ländlichen China ist nach wie vor ein wenig erforschtes Gebiet und verdient mehr Aufmerksamkeit in der Wissenschaft.

Im Rahmen eines Pilotprojekts für künftige Forschungen befragte Dr. Yan lokale Beamte, die mit der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit befasst sind, und führte informelle Interviews mit Lieferfahrern in städtischen Gebieten, darunter Studentinnen und Studenten sowie Lehrerinnen und Lehrer.


Kontakt:
Dr. Zhe Yan
SFB 1342: Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik, Research IV und China Global Center
Campus Ring 1
28759 Bremen
Tel.: +49 421 200-3474
E-Mail: zyan@constructor.university

(c) American Journal of Political Science
(c) American Journal of Political Science
American Journal of Political Science

Dr. Nils Düpont aus dem INF-Projekt hat zusammen mit Nina Wiesehomeier und Saskia Ruth-Lovell einen neuen Artikel über die Diffusion von Populismus im American Journal of Political Science veröffentlicht.

Bei der Analyse von Diffusionseffekten zwischen 923 Parteien in 67 Ländern zwischen 1970 und 2018 stellen sie fest, dass Ähnlichkeiten von Ländern in Bezug auf politische und wirtschaftliche Ausgrenzung das Lernen von den dortigen Parteien und deren Nachahmung erleichtert. Darüber hinaus zeigen sie, dass das Lernen von anderen Parteien, die mit ähnlichen Niveaus von Einkommensungleichheit oder Korruption im öffentlichen Sektor konfrontiert sind, durch ein kulturelles "pre-screening" verstärkt wird. Für letzteres adaptieren sie das Konzept der "kulturellen Sphären", das im Rahmen des SFB-Projekts A05 eingeführt und bereits erfolgreich bei der Analyse von Einführungszeitpunkten von Sozialpolitiken angewendet wurde (z.B. Windzio et al. 2022). Mit ihrem Fokus auf Diffusion zwischen politischen Parteien ergänzen sie die Analysen des SFB zu möglichen Wegen, wie sich Ideen und öffentliche Politiken über Grenzen hinweg verbreiten.


Kontakt:
Dr. Nils Düpont
SFB 1342: Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik
Mary-Somerville-Straße 7
28359 Bremen
Tel.: +49 421 218-57060
E-Mail: duepont@uni-bremen.de

(c) Patrick Pollmeier
(c) Patrick Pollmeier
Ungleichheit, Sozialpolitik, Sozialstaatlichkeit

Als einer der fünf wissenschaftlichen Schwerpunkte der Universität Bremen ist der sozialwissenschaftliche Wissenschaftsschwerpunkt "Sozialer Wandel, Sozialpolitik und Staat" mit einer neuen eigenen Webseite in das Jahr 2025 gestartet. Der SFB 1342 "Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik" ist Teil dieses Zusammenschlusses.

Auf der Homepage https://www.uni-bremen.de/wissenschaftsschwerpunkt-sozialwissenschaften sind neben dem sozialwissenschaftlichen Profil und den zentralen Forschungsinitiativen auch aktuelle Meldungen aus den beteiligten Institutionen zu finden. Zu diesen zählen unter anderem der Sonderforschungsbereich 1342, das SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik und das Institut für Interkulturelle und Internationale Studien (InIIS).

Ungleichheit, Sozialpolitik, Sozialstaatlichkeit – mit diesem Fokus widmen sich die Wissenschaftler:innen der Entwicklung von Gesellschaft und Wohlfahrtsstaat im Spannungsfeld von Globalisierung und Liberalisierung einerseits, und geopolitischer Konkurrenz und ökonomischer Abkoppelung andererseits.

Für Fragen, Informationen und Anregungen rund um den Wissenschaftsschwerpunkt Sozialwissenschaften steht das Sprecher:innen-Team und die Koordination gerne zur Verfügung. [Kontakt]


Kontakt:
Dr. Maximilian Hohmann
SFB 1342: Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik
Mary-Somerville-Straße 3
28359 Bremen
Tel.: +49 421 218-57058
E-Mail: hohmann@uni-bremen.de

(c) Maximilian Hohmann
(c) Maximilian Hohmann
18.12.2024

Dr. Gulnaz Isabekova-Landau, a postdoctoral researcher in the Collaborative Research Centre project B06, which explores social policies in Eastern Europe, the South Caucasus, and Central Asia, is on her secondment with the Centre for Women's Research (CENWOR) in Sri Lanka.

International migration is a complex phenomenon, driven by social, economic, political, and climatic issues, and it affects the lives of persons who decide to migrate as well as their families. Acknowledging broader roots and implications of migration, the United Nations General Assembly adopted the “International Convention on the Protection of the Rights of All Migrant Workers and Members of Their Families” in 1990. The date of its adoption, December 18, later became International Migrants Day.

Sri Lanka has a long-term history of labor migration, particularly in terms of migrant domestic workers (MDWs), the majority of whom are female. MDWs account for about one-quarter of foreign employment on average (Henderson, 2024, p. 259). Gulf Cooperation Council countries (Bahrain, Kuwait, Oman, Qatar, Saudi Arabia, and the United Arab Emirates) remain the top-five destinations for MDWs (Ministry of Labour and Foreign Employment of Sri Lanka, 2023). The work of MDWs in these countries is characterized by multiple challenges, including limited access to social protection and a number of cases of human rights violations.

CENWOR has a long-term history of conducting research on labor migration and migrant domestic workers, returnee migrant women and their health status, and more recently – the COVID-19 repercussions on labor migration in Sri Lanka. Building on this expertise, Dr. Isabekova-Landau is researching the access of returnee migrant domestic workers from Sri Lanka to health and social protection services. Her secondment is supported by a Marie Curie Staff Exchange within the Horizon Europe Programme (PRELAB, grant agreement no: 101129940). The study has only commenced, and more results will be reported at later stages.

Sources:

Henderson, S. (2024). The realities of return migration: Reintegrating women migrant domestic workers in Sri Lanka. Asian and Pacific Migration Journal, 33(2), 258–278. https://doi.org/10.1177/01171968241263363

Ministry of Labour and Foreign Employment of Sri Lanka. (2023). National Policy and National Action Plan on Migration for Employment Sri Lanka 2023-2027. https://labourmin.gov.lk/wp-content/uploads/2023/11/National-Policy-and-National-Action-Plan-on-Migration-for-Employment-Sri-Lanka-2023-2027-English-Ver._compressed.pdf


Kontakt:
Dr. Gulnaz Isabekova-Landau
SFB 1342: Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik, Forschungsstelle Osteuropa
Klagenfurter Straße 8
28359 Bremen
Tel.: +49 421 218-57073
E-Mail: gulnaz@uni-bremen.de

(c) Dominik Gall: Bibliothek des Argentinischen Nationalkongresses
(c) Dominik Gall: Bibliothek des Argentinischen Nationalkongresses
Forschungsaufenthalt im Oktober und November 2024

Dominik Gall, Doktorand im Teilprojekt B11 des SFB 1342 und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Geschichte Lateinamerikas des Instituts für Geschichte der Universität Bremen, arbeitet zur Geschichte der Sozialpolitik in Argentinien von 1880-1949 und ihren Verbindungen zur Zuckerindustrie in Jujuy aus einer globalhistorischen Perspektive. Dabei werden vor allem Wechselwirkungen und Beziehungen zwischen Protektionismus und Sozialpolitik sowie ihre multidimensionalen wirtschaftlichen, ökonomischen und gesellschaftlichen Verflechtungen in den Blick genommen. Beispiele hierfür sind wirtschaftliche Schocks und Krisen, Immigration, oder transnationale Wissenstransfers. Diese globale Perspektive in Verbindung mit dem regionalen Fokus auf die Provinz Jujuy, die auf den ersten Blick weit entfernt vom politischen und wirtschaftlichen Zentrum Argentiniens - Buenos Aires - zu sein scheint, erzeugt neue Forschungsimpulse, indem sie den nationalen Rahmen als räumliche Eingrenzung des Forschungsgegenstands aufbricht. Zum anderen erforscht das Dissertationsprojekt ideengeschichtlich die Verknüpfung der "sozialen Frage" mit der "indigenen Frage" vor dem Hintergrund der Konsolidierung des noch jungen Nationalstaats. In diesem Kontext soll unter besonderer Berücksichtigung globalisierter Wissensproduktion die repressive Dimension von Sozialpolitik untersucht werden.

Um diesem Forschungsinteresse nachzugehen, reiste Dominik Gall im Oktober und November 2024 nach Argentinien. Dort besuchte er nicht nur die Hauptstadt Buenos Aires zu Recherchezwecken, sondern bereiste auch Jujuy, die nördlichste Provinz Argentiniens. Ziel der Reise war es, relevante Quellen zu identifizieren, zu lokalisieren und auszuheben, die Aufschluss geben über den Nexus von Sozialpolitik, Protektionismus und Nationalstaatskonsolidierung.

In Buenos Aires konnte Dominik Gall verschiedene Standorte des Nationalarchivs, das Kongressarchiv, sowie relevante Bibliotheken, wie die Biblioteca Nacional Mariano Moreno (argentinische Nationalbibliothek) besuchen. In den Archiven der Hauptstadt fand er vorrangig Quellen, die Einblicke geben über die Kommunikation zwischen der Nationalregierung und den einzelnen Provinzen, sowie über Einschätzungen der politischen und sozialen Lage. Die ideengeschichtliche Analyse dieser Dokumente soll Erkenntnisse über die handels- sowie sozialpolitische Vorstellungswelten und Diskurse der relevanten Akteure und damit über deren Handlungsspielräume liefern. In San Salvador de Jujuy erhielt Dominik Gall Zugang zum Archivo de Tribunales (Gerichtsarchiv), zum Archivo historico de la Provincia (Historisches Provinzarchiv), zum Archivo historico del poder legislativo, sowie zum Zeitschriftenarchiv. Der dort recherchierte Quellenkorpus besteht unter anderem aus Korrespondenzen zwischen den Zuckerindustriellen und der lokalen Regierung, aus Protokollen zu Gesetzesvorhaben und parlamentarischen Beratungen, aus jährlichen Ansprachen der Provinzregierung und Prozessakten zu Arbeitsunfällen. Besonders von letzteren verspricht sich Dominik Gall Erkenntnisse über die marginalisierte Stellung der verschiedenen, in Jujuy lebenden indigenen Gruppen in Bezug auf sozialpolitische Vorhaben.

Die Reise hat verdeutlicht, dass sich die Zuckerindustrie in Jujuy aus mehreren Gründen als passender Untersuchungsgegenstand für die Erforschung der Erkenntnisinteressen des Teilprojektes B11 erweist. Der massive Boom, den die dortige Industrie um die Jahrhundertwende erfuhr, der Schutz durch protektionistische Maßnahmen, die Einbindung in den Weltmarkt, die Ausbeutung indigener Arbeitskraft und der extensive politische Einfluss der ingenios (Zuckermühlen) machen sie zu Kristallisationspunkten, an denen globale Verflechtungen der argentinischen Sozialpolitik ablesbar werden.


Kontakt:
Dominik Gall
SFB 1342: Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik
Universitäts-Boulevard 13
28359 Bremen
Tel.: +49 421 218-67203
E-Mail: dgall@uni-bremen.de

(c) Maximilian Hohmann
(c) Maximilian Hohmann
Jour Fixe mit Dorottya Szikra am 11.12.2024

Als letzte Veranstaltung unserer Jour Fixe-Reihe im Jahr 2024 hielt Prof. Dorottya Szikra vom Institut für Soziologie, Zentrum für Sozialwissenschaften (Budapest, Ungarn) am 11. Dezember einen Vortrag zum Thema "Social Policy in Autocratizing Context. Inclusionary and Exclusionary Processes". In ihrer Präsentation und der anschließenden Diskussion mit über 20 Kolleginnen und Kollegen ging es um sozialpolitische Reformen in Russland, der Türkei, Ungarn, Polen und Indien.

Abstract: Illiberal parties’ grasp on power has relied on economic and social policy as much as on the demise of checks and balances and the distortion of electoral rules. Research has so far overlooked the ways in which these parties attract formerly neglected social groups with their welfarist approach. This lack of attention is not only important in scientific terms but has political consequences. Democratic forces are often blind to realize what illiberal and autocratic leaders offer in material terms to masses. This presentation summarizes a decade of comparative research into the social policies of populist, illiberal and autocratizing rulers. Utilizing examples from the procedures, content and discourses of welfare reforms in Russia, Turkey, Hungary, Poland, and India, we show how illiberal and authoritarian incumbents shape their welfare states in different geopolitical settings, and build up popularity through social policy programs.

Literaturhinweise:

  • Tomasz Inglot, Dorottya Szikra, Cristina Raț (2022): Mothers, Families or Children? Family Policy in Poland, Hungary, and Romania, 1945-2020. University of Pittsburgh Press. [Link]
  • Dorottya Szikra, Kerem Gabriel Öktem (2023): An illiberal welfare state emerging? Welfare efforts and trajectories under democratic backsliding in Hungary and Turkey. In: Journal of European Social Policy. Sage. [Link]
  • Dorota Szelewa, Dorottya Szikra (2024): Fighting Gender Equality under the Pandemic. The Case of Polish and Hungarian Anti-Gender Equality and Anti-LGBTQ+ Policies under the COVID-19 Crisis. In: PArtecipazione e COnflitto. [Link]

 

Dorottya Szikra is Research Professor and Head of Department at the Centre for Social Sciences, Budapest, and Visiting Professor at the Department of Gender Studies, CEU Vienna. She is teaching Welfare State and Gender under Undemocratic Rule and Critical Theory on Policy and Practice in 2023/2024. She is the country-lead of the ERC project WelfareExperiences analyzing how different welfare systems can affect people's mental health and chances of returning to work.

Szikra is also associated with CEU Democracy Institute where she led a CIVICA reseach project entitled Welfare, Democracy, and Populism under the COVID-19 Crisis (WELDECO). Szikra's main research field is welfare state and family policy development in Central and Eastern Europe. Between 2016 and 2020 she acted as the co-chair of the European Social Policy Analysis Network (ESPAnet). She has acted as a member of the editorial boards of various journals, including the European Journal of Social Security, the Hungarian on-line journal socio.hu and since 2020 the Journal of European Social Policy. Since 2021 she has served as a member of the EC commissioned High-Level Group on the future of social protection and of the welfare state in the EU.


Kontakt:
Dr. Kerem Gabriel Öktem
SFB 1342: Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik
Mary-Somerville-Straße 7
28359 Bremen
E-Mail: oektem@uni-bremen.de

(c) Maximilian Hohmann
(c) Maximilian Hohmann
Jour Fixe mit Andi Luhur Prianto und Aqmal Reza Amri am 27.11.2024

Andi Luhur Prianto und Aqmal Reza Amri von der Fakultät für Sozial- und Politikwissenschaften an der Universitas Muhammadiyah Makassar in Indonesien sind derzeit als Gastwissenschaftler an der Universität Bremen tätig. Am 27. November berichteten sie im Rahmen unserer SFB 1342 Jour Fixe-Vortragsreihe über die Steuerung und den Schutz indonesischer Arbeitsmigrant*innen in Malaysia.

Abstract: The governance and protection of Indonesian migrant workers in Malaysia involve a complex interplay of legal frameworks, bilateral agreements, and social policies. While both Indonesia and Malaysia have established policies to safeguard migrant workers' rights, the practical implementation often faces significant challenges. Indonesian migrant workers encounter issues such as legal status uncertainties, poor working conditions, and limited access to social services. This presentation examines the roles of both countries' policies, focusing on how bilateral cooperation and regional frameworks influence the protection mechanisms. It seeks to answer critical questions: What are the primary challenges faced by Indonesian migrant workers in Malaysia? How effective are the current social policies in addressing these challenges? What improvements can be made to enhance the protection and well-being of these workers? By shedding light on these issues, the presentation aims to provide a comprehensive understanding of the governance and protection mechanisms for Indonesian migrant workers in Malaysia, highlighting the importance of effective social policies and regional cooperation in ensuring their rights and welfare.

Andi Luhur Prianto, PhD is a lecturer at the Faculty of Social and Political Sciences, Universitas Muhammadiyah Makassar. He also serves as the Editor-in-Chief of the journal "Otoritas: Jurnal Ilmu Pemerintahan." His research focuses on urban politics, governance, and development issues. With extensive experience, Andi engages in in-depth research and projects aimed at providing solutions to key challenges in these fields. He is also actively involved in organizing workshops and writing scholarly papers to support the development of policies and best practices in his areas of expertise.

Aqmal Reza Amri is a lecturer at the Faculty of Social and Political Sciences at Universitas Muhammadiyah Makassar. He is actively managing the "Journal of Contemporary Governance and Public Policy (JCGPP)" and is a researcher at the "Pusat Penelitian Ilmu Sosial dan Humaniora Kontemporer (PPISHK)" in Indonesia. His research focuses on civil society studies, migration studies, and indigenous people. Aqmal has conducted various studies on the social policies affecting these areas, and he has been involved in several projects aimed at addressing the challenges faced by marginalized communities.


Kontakt:
Prof. Dr. Heiko Pleines
SFB 1342: Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik, Forschungsstelle Osteuropa
Klagenfurter Straße 8
28359 Bremen
Tel.: +49 421 218-69602
E-Mail: pleines@uni-bremen.de

(c) Maximilian Hohmann
(c) Maximilian Hohmann
B09-Workshop vom 27. bis 29.09.2024 am Sonderforschungsbereich 1342

Vom 27. bis 29. September 2024 fand der Workshop "Representing the Countryside in Africa and Europe" an der Universität Bremen statt, den das SFB-Teilprojekt B09 "Sozialpolitik in ländlichen Räumen Afrikas" veranstaltete. Der Workshop ging der Frage nach, wie ländliche Bevölkerungen und Regionen politisch repräsentiert sind und ob es einen Wandel oder gar eine Krise in der ländlichen Interessenspolitik gibt, wie in vielen Zeit- und Gesellschaftsdiagnosen oft beschrieben und moniert wird.

Für das Teilprojekt B09 sind diese Repräsentationsfragen entscheidend, da sie den institutionellen Kontext darstellen, vor dem überhaupt über Phänomene wie ländliche Armut und ländlicher sozialer Wandel verhandelt wird und ob sich daraus neue Ressourcenströme oder gar Sozialpolitiken für ländliche Bevölkerungen ergeben könnten. So stellt sich heraus, dass sehr vielfältige Akteur*innen und Organisationen den ländlichen Raum, seine Bevölkerung und seine Ökonomien repräsentieren können. Das wird umso deutlicher, je mehr man sich von den üblichen Vergleichen verabschiedet und die Frage von ländlichem sozialem Wandel und ländlicher Entwicklungs- und Sozialpolitik im interregionalen Vergleich beobachtet - wie in dem SFB-Workshop.

So konnte das B09-Team eine sehr vielfältige Gruppe an Workshop-Teilnehmer*innen gewinnen und nach Bremen holen, um die Zusammenhänge zwischen ländlicher Identität und Anfechtung, zwischen Protesten und Politiken und zwischen den verschiedenen Landzielen in der internationalen Politik kritisch zu beleuchten und festzuhalten, wie es angesichts von zunehmender Kommerzialisierung von Agrarsektoren, von Klimawandel und ökologischer Zerstörung um die Lebenschancen ländlicher Bevölkerungen in Afrika und Europa bestellt ist.

Zu europäischen Kontexten stellten die Teilnehmer*innen ihre laufenden Forschungen zu rechtem Populismus und Bauernprotesten im europäischen Vergleich (Natalia Mamonova, Ruralis, Oslo), der Herausbildung einer EU-Landpolitik (Christin Stühlen, Universität Marburg), zu den Bauernprotesten in Deutschland gegen die Abschaffung von Energiesubventionen (Judith Müller & Birgit Peuker, Universität Heidelberg) und zur Rezeption der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU durch polnische Agrarverbände (Michal Dudak, Polish Academic of Sciences, Warschau) vor. Die Beiträge zu den afrikanischen Ländern umfassten Themen wie Land- und Agrarkonflikte im südlichen Afrika (Boaventura Monjane, University of the Western Cape, Kapstadt), neue Versuche der Kooptierung ländlicher armer Schichten in Tunesien (Kressen Thyen, B09), neue Landeigentumskonflikte in Marokko (Yasmine Berriane, CNRS-CMH, Paris), die Ausbeutungsstrukturen und die Überlebensstrategien von ländlichen Arbeiterinnen in Tunesien (Dhouha Djerbi, Geneva Graduate Institute), die neue Landkonservierungsagenda der botswanischen Regierung und internationale Konflikte um die Elefantenjagd (Bontle Masilo, University of Botswana, Gaborone) und schließlich die Bemühungen, nachhaltige Agrarpolitiken im ländlichen Sambia zu implementieren (Cleopas Sambo, Oslomet, Oslo).


Kontakt:
Dr. Roy Karadag
SFB 1342: Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik, Institut für Interkulturelle und Internationale Studien
Mary-Somerville-Straße 7
28359 Bremen
Tel.: +49 421 218-67468
E-Mail: karadag@uni-bremen.de