Als Doktorandin in Teilprojekt B06 untersuchte sie, wie die Interaktion zwischen internationalen Entwicklungsorganisationen, Regierungen und Zivilgesellschaft die Nachhaltigkeit von Hilfsprogrammen im Gesundheitsbereich beeinflusst.

Gulnaz Isabekova, Doktorandin und Mitglied des Projekts B06, hat ihre Doktorarbeit "The Impact of Donor-State-Civil Society Interaction on the Sustainability of Health Aid. Case Studies of Projects combating Tuberculosis and HIV/AIDS in Armenia and Kyrgyzstan" erfolgreich verteidigt. Nach einer etwa halbstündigen Online-Präsentation ihrer Arbeit ( vor einem Publikum von ca. 40 Gästen) diskutierte Isabekova ihr Forschungsdesign und die wichtigsten Ergebnisse mit der Prüfungskommission. Die Kommission* bewertete Isabekovas Arbeit und Präsentation sehr positiv und gratulierte ihr nach einer kurzen Beratung zum Bestehen der mündlichen Prüfung.

In ihrer Arbeit untersuchte Gulnaz Isabekova, wie sich verschiedene Arten der Interaktion zwischen den Stakeholdern (d. h. internationale Entwicklungsorganisationen, Regierungen und zivilgesellschaftliche Organisationen) auf die Nachhaltigkeit von Hilfsprogrammen im Bereich der Gesundheitsversorgung auswirken. Sie konzentrierte sich auf Länder, die den projektbasierten (Armenien) und sektorweiten Ansatz (Kirgisistan) in der Entwicklungshilfe verfolgen. In der empirischen Analyse untersuchte Isabekova drei große Gesundheitsprojekte, die vom „Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis and Malaria“ und der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit finanziert wurden. Geplant und umgesetzt wurden die Projekte von Empfängern und nicht von Gebern von Entwicklungshilfe, sie repräsentierten also allesamt den "Bottom-up"-Ansatz der Gesundheitshilfe. Allerdings unterschieden sich die Projekte hinsichtlich ihrer Ziele und der an die Finanzierung geknüpften Bedingungen.

Für ihre Doktorarbeit sammelte Isabekova projektbezogene Dokumentationen zu ausgewählten Fällen und analysierte systematisch die Literatur zur Entwicklungshilfe, zur Interaktion zwischen den Beteiligten und zur Nachhaltigkeit der Gesundheitshilfe im Kontext der Entwicklungsländer. Im Feld hat sie rund 100 halbstrukturierte Interviews geführt und auf dieser Basis Kausalmechanismen und Hypothesen erarbeitet, die den Einfluss der Interaktion zwischen den Stakeholdern auf die Nachhaltigkeit von Hilfsprojekten erklären, d. h. ob die im Projekt begonnen Aktivitäten und ihr Nutzen für die Gemeinden in den Gemeinden vor Ort nach Ende der Projektfinanzierung fortbestehen. Laut Isabekova sind diese kausalen Mechanismen und Hypothesen, obwohl kontextspezifisch, auf Gesundheitsprogramme in anderen Entwicklungsländern übertragbar, die dem projektbasierten oder sektorweiten Ansatz der Entwicklungshilfe folgen.

Isabekova wird ihre Doktorarbeit in den kommenden Wochen bei der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen zur Veröffentlichung einreichen.

Gulnaz Isabekova ist nach Jean-Yves Gerlitz (Projekt A03) die zweite Doktorand*in im SFB 1342, die ihre Promotion abgeschlossen hat. Viele weitere werden in den nächsten Wochen folgen.

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* bestehend aus Prof. Dr. Heiko Pleines (Erstbetreuer, Universität Bremen), Dr. Monika Ewa Kaminska (Zweitbetreuerin, Universität Bremen), Assoc. Prof. Kristina Jönsson (externe Prüferin, Universität Lund), Prof. Dr. Tobias ten Brink (Jacobs University), Prof. Dr. Michael Rochlitz (Universität Bremen), Dr. Amanda Shriwise (Universität Bremen) und Liva Stupele (Universität Bremen).

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Veröffentlichungen zum Thema:

Isabekova, Gulnaz, 2020: Mutual learning on the local level: The Swiss Red Cross and the Village Health Committees in the Kyrgyz Republic, in: Global Social Policy, online first.

Isabekova, Gulnaz; Pleines, Heiko, 2020: Integrating development aid into social policy: Lessons on cooperation and its challenges learned from the example of health care in Kyrgyzstan, in: Social Policy & Administration, online first.

Isabekova, Gulnaz, 2019: The relationships between stakeholders engaged in development assistance: towards an analytical framework, SOCIUM SFB 1342 WorkingPapers/3/2019, Bremen: SOCIUM, SFB 1342.


Kontakt:
Dr. Gulnaz Isabekova