Artikel in der "WirtschaftsWoche"

Dr. Armin Müller aus dem Teilprojekt B05 "Inklusions- und Leistungsdynamiken im chinesischen Wohlfahrtsregime" wurde von der WirtschaftsWoche interviewt. In dem Beitrag "Altersvorsorge: Chinas Renten-Zeitbombe tickt" (paywall) gibt er seine Einschätzung zum Umgang mit der Alterung der chinesischen Gesellschaft.

Der Artikel untersucht die finanzielle Nachhaltigkeit des chinesischen Rentensystems, welche laut jüngster chinesischer Studien prekär ist. In der Volksrepublik werden, ähnlich wie in westlichen Ländern, Debatten über den demographischen Wandel und eine Erhöhung des Renteneintrittsalters geführt. Das Interview half insbesondere bei der Kontextualisierung der Debatte und der Beleuchtung wichtiger Hintergründe. So ist das Renteneintrittsalter insbesondere für Frauen mit 50, bzw. 55 Jahren besonders niedrig. Die Rentnerinnen spielen danach aber häufig weiter wichtige soziale Rollen, wie die Betreuung von Kindern, welche den Frauen der nächsten Generation die Vollzeitarbeit ermöglicht. Eine Anhebung des Renteneintrittsalters senkt zwar die Kosten bei der beitragsfinanzierten Rentenversicherung, erhöht dafür aber an anderer Stelle den Bedarf an Kinderbetreuung. Zudem deckt das diskutierte System primär Beschäftigte im formalen Sektor der Städte ab. Die überwiegende Mehrheit der Chinesen kommt nicht in den Genuss einer Rente, welche eine eigenständige Lebensgrundlage darstellt, und wird in der Diskussion kaum berücksichtigt.


Kontakt:
Dr. Armin Müller
SFB 1342: Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik, Research IV und China Global Center
Campus Ring 1
28759 Bremen
Tel.: +49 421 200-3473
E-Mail: armmueller@constructor.university