Veranstaltungsort | Haus der Wissenschaft Sandstraße 4-5 28195 Bremen |
Uhrzeit | 17:00 - 18:00 Uhr |
Von PISA werden die allermeisten schon einmal im Zusammenhang mit Schule gehört haben. Die dahinterstehende internationale Organisation, die OECD, wird vermutlich weitaus weniger Menschen ein Begriff sein. Dennoch hat diese Organisation maßgeblich weltweite Reformtrends in der Bildungspolitik geprägt. Gerade wenn man sich die teilweise umfassenden Bildungsreformen in manchen Ländern vor Augen führt, wird deutlich, dass bildungspolitische Entwicklungen zunehmend im globalen Kontext gesehen werden müssen. Kurz gesagt: Globalisierung ist nicht nur wirtschaftliche Vernetzung, sondern erfasst auch zunehmend Bereiche, die traditionell als Kernaufgabe von Nationalstaaten gesehen werden.
In unserem Vortrag möchten wir nachzeichnen, wie und warum sich im Laufe der letzten Jahrzehnte politische Entscheidungen in nahezu allen Bildungsbereichen auf die internationale Ebene verlagert haben. Dabei schauen wir uns zunächst an, warum Staaten diese Prozesse gebilligt und sogar selbst angestoßen haben. Danach beleuchten und hinterfragen wir die Rolle internationaler Organisationen, denn letztendlich wird durch die beschriebenen Internationalisierungsprozesse ein bestimmtes Bildungsmodell (zumindest implizit) transportiert. Ferner thematisieren wir die konkreten Auswirkungen in Deutschland und anderen Ländern und Regionen, die eine ‚entgrenzte‘ Bildungspolitik mit sich bringt. Hier interessiert uns unter anderem, welchen Einfluss eine internationale Bildungspolitik auf Lernende, auf Lehrende, und auf politische EntscheidungsträgerInnen haben kann.