Im August und September 2023 war Jakob Henninger zu Gast an der Universiti Sains Malaysia in Penang. Im Rahmen des SFB-Projekts B04 „Ursachen von Inklusion und Exklusion. Wohlfahrtsstaatliche Rechte von Einwander*innen im globalen Vergleich“ arbeitete er dort an einer Fallstudie zu den wohlfahrtsstaatlichen Rechten von Migrant:innen in Malaysia.
Während seines Aufenthalts konnte er ein gemeinsames Paper mit Dr. Low Choo Chin von der Universiti Sains Malaysia anstoßen. In diesem Projekt geht es darum, die rechtlichen Regelungen in Bezug auf den Zugang von Arbeitsmigrant:innen zu Sozialleistungen systematisch zu erheben. Dabei sollen nicht nur die in Malaysia zugänglichen Leistungen, sondern ebenso die von den Herkunftsländern angebotenen Leistungen in Betracht gezogen werden. Die Analyse vergleicht dabei die Situation von Migrant:innen aus Indonesien, Bangladesch und Nepal, die die überwiegende Mehrheit der Arbeitsmigrant:innen in Malaysia stellen. Dr. Low Choo Chin ist eine anerkannte Expertin der Migrationspolitik Malaysias und Länderexpertin für Malaysia im Immigrant Social Rights (ImmigSR) Projekt, das Teil des SFB-Projekts B04 ist.
Neben der Erhebung der wohlfahrtsstaatlichen Rechte von Arbeitsmigrant:innen in Malaysia führte Jakob Henninger während der Forschungsreise Interviews mit zivilgesellschaftlichen Akteur:innen. Diese bilden einen wichtigen Fokus der Forschung in Projekt B04, das untersucht, wie zivilgesellschaftliche Akteure den Verlauf von Prozessen der Inklusion und Exklusion steuern und bedingen.
Jakob Henninger ist Politikwissenschaftler und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Sonderforschungsbereich (SFB) 1342 „Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik“. Er hat zur Migrationspolitik elektoraler Autokratien an der Universität Bremen promoviert. Inzwischen arbeitet er im SFB-Projekt B04 „Ursachen von Inklusion und Exklusion. Wohlfahrtsstaatliche Rechte von Einwander*innen im globalen Vergleich“, das untersucht, wie politische Parteien und zivilgesellschaftliche Akteure den Verlauf von Prozessen der Inklusion und Exklusion von Einwander*innen in nationalen Wohlfahrtsstaaten steuern und bedingen. Zu seinen Forschungsinteressen gehören Migrationspolitik (insbesondere autoritärer Regime), (wohlfahrtsstaatliche) Rechte von Migrant*innen und ihre Auswirkungen auf Arbeitsmarkterfolg und Einkommen, Aufenthaltsverfestigung, Einstellungen zu Migration und zivilgesellschaftliches Engagement im Bereich Migration.
Veröffentlichungen:
Römer, F., Henninger, J., & Harris, E. (2023). Social protection for mobile populations? A global perspective on immigrant social rights. Social Policy & Administration, spol.12955. https://doi.org/10.1111/spol.12955
Henninger, J., & Römer, F. (2021). Choose your battles: How civil society organisations choose goals and activities to fight for immigrant welfare rights in Malaysia and Argentina. Social Policy & Administration, 55(6), 1112–1128. https://doi.org/10.1111/spol.12721
Römer, F., Harris, E., Henninger, J., & Missler, F. (2021). The Migrant Social Protection Data Set (MigSP). Technical report. SFB 1342. https://www.socialpolicydynamics.de/f/fcedb0990c.pdf
Römer, F., Henninger, J., & Le, T. D. (2021). International organizations and global labor standards. In K. Martens, D. Niemann, & A. Kaasch (Eds.), International Organizations in Global Social Governance (pp. 57–81). Springer International Publishing. https://doi.org/10.1007/978-3-030-65439-9_3
Kontakt:
Dr. Jakob Henninger
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E-Mail: jakob.henninger@uni-bremen.de