Dr. Heiner Fechner
Dr. Heiner Fechner
SFB-Mitglied Heiner Fechner ist einer von 27 "national rapporteurs", die für die International Academy of Comparative Law Analysen zu den historischen Wurzeln moderner Sklaverei anfertigen werden. Fechner wird den Staatenbericht für Deutschland schreiben.

Heiner Fechner, der als Postdoctoral Researcher im SFB-Teilprojekt A03 "Welten der Arbeit" tätig ist, ist zum „National Rapporteur“ zum Thema moderne Sklaverei ernannt worden. Für die International Academy for Comparative Law (IACL) soll Fechner den Staatenbericht für Deutschland anfertigen.

Nach Schätzungen der ILO und der Walk Free Foundation (2017) sind derzeit etwa 40 Mio. Menschen weltweit Opfer moderner Sklaverei, die auch Zwangsarbeit einschließlich Zwangsprostitution und Zwangsehen umfasst – mehr als zum Höhepunkt der kolonialen Sklavenwirtschaft im 18. und 19. Jahrhundert.

Anlass für die Ernennung durch die "General Rapporteur" der IACL zur modernen Sklaverei, Prof. Dr. Adelle Blackett (Uni McGill, Montreal), waren Fechners Forschungsarbeiten zum kolonialen Arbeitsrecht und Exklusion ("Legal Segmentation") im Rahmen des SFB 1342.

Ausgrenzungs- und Zwangselemente des deutschen kolonialen Arbeitsrechts einschließlich seiner Rezeption und Fortentwicklung durch das NS-Regime werden auch einen Schwerpunkt der Studie darstellen, die auf dem IACL-Kongress im Herbst 2022 in Paraguay vorgestellt werden soll. Dort steht ein Vergleich der Entwicklung des deutschen Rechts mit 26 weiteren Staaten auf dem Programm. Die Analyse der historischen Wurzeln moderner Sklaverei soll für eine kritische Diskussion der aktuellen Rechtslage und Reformvorschläge fruchtbar gemacht werden. Mit der Publikation der Analysen und Vorschläge ist 2023 zu rechnen.


Kontakt:
Dr. Heiner Fechner
SFB 1342: Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik
Mary-Somerville-Straße 7
28359 Bremen
Tel.: +49 421 218-57070
E-Mail: hfechner@uni-bremen.de