B05-Mitglied Tao Liu hat ein Paper mitverfasst und veröffentlicht, in dem es heißt, dass die Sozialpolitik in China zum ersten Mal als Hauptakteur bei der Bewältigung der negativen Folgen einer Pandemie fungiert hat.

Tao Liu verfasste den Artikel "Social Policy Responses to the Covid-19 Crisis in China in 2020" gemeinsam mit seinen chinesischen Kollegen Quan Lu, Zehao Cai und Bin Chen. Er wurde Open Access im International Journal of Environmental Research and Public Health veröffentlicht.

Der Artikel konzentriert sich darauf, wie die chinesische Sozialpolitik bis Juni 2020 auf die COVID-19-Krise reagiert hat. "Die Brisanz und Schwere der Pandemiekrise und ihre unvorhersehbaren sowie astronomischen sozialen Kosten haben im chinesischen Fall das Modell 'Big Government' mit massiven staatlichen Eingriffen in Gesellschaft und Wirtschaft gestärkt", stellen Tao Liu und seine Co-Autoren fest. Die Krise "hat die hypernormale und in einigen Fällen landesweite und groß angelegte extralegale Interventionspolitik weiter legitimiert". Um soziales Leid zu lindern und politische Stabilität zu gewährleisten, wurden verschiedene Arten von sozialpolitischen Programmen kombiniert, darunter Sozialversicherung und Sozialhilfe. "Zum ersten Mal hat die Sozialpolitik in China als Hauptakteur bei der Bewältigung der negativen Folgen einer Pandemie fungiert", schlussfolgern die Autoren.

Die Autoren konstatieren, dass China einen hohen Aufwand betreibt, um die Krise zu bewältigen. Dennoch üben sie Kritik. So seien beispielsweise weniger als die Hälfte der städtischen Arbeitsbevölkerung gegen Arbeitslosigkeit versichert. Darüber hinaus seien die ausgezahlten Beträge gering trotz eines über die Jahre angesammelten Überschusses von mittlerweile 82 Milliarden US-Dollar. Im Bereich Sozialhilfe hatten viele binnenmigrantische Arbeitskräfte Probleme, sich zu registrieren, weil sie nicht umgehend in ihre Heimatstädte reisen konnten.

Das vollständige Paper kann hier kostenlos gelesen und heruntergeladen werden.


Kontakt:
Prof. Dr. Tao Liu