We Care! Für Wertschätzung und eine faire Aufteilung von Sorgearbeit
Die Veranstaltung fand am 21.02.2020 im Rahmen bundesweiter Aktionen zum Equal Care Day statt. Der Equal Care Day soll in Anlehnung an den Equal Pay Day darauf aufmerksam machen, dass 80 Prozent der überwiegend ‚unsichtbaren‘ bezahlten und unbezahlten Care-Arbeit von Frauen geleistet wird. Die Bildung und Erziehung von Kindern, die Aufrechterhaltung des gemeinnützigen Bereiches, das Pflegen von Kranken, Alten, Menschen mit Behinderung, die ‘Mental Load’ im privaten Haushalt: wer engagiert sich, wer pflegt und versorgt, wer kocht und füttert, wer putzt, räumt auf, wäscht und kümmert sich – und zu welchem Preis? Männer leisten nur 20 Prozent dieser Care-Arbeit. Die, mit dem resultierenden ‚Gender Care Gap‘ einhergehenden sozialen und ökonomischen Verwerfungen wurden bisher in der Öffentlichkeit nicht genügend beachtet.Die Veranstaltung „We Care! Für Wertschätzung und eine faire Aufteilung von Sorgearbeit“ klärte im Rahmen des Equal Care Day über Hintergründe, Ursachen und Folgen ungleicher Verteilung von unbezahlter und bezahlter Care-Arbeit auf. Gemeinsam mit Studierenden, Hochschuldozent*innen, forschenden Expert*innen und Praxiserfahrenen wurden Lösungsansätze diskutiert und wie diese weiter entwickelt werden können.
Die Veranstaltung begann mit Fachvorträgen mit wissenschaftlichem, gewerkschaftlichem, regionalpolitischem und pädagogischem Blickwinkel auf die aktuelle Care-Situation, gefolgt von einem Open Space Format mit kleineren, intensiven Diskussionsrunden und einer Diskussionsrunde im Plenum. Das im Zuge der Veranstaltung entwickelte Bremer-Manifest in sechs Punkten (vgl. weiter unten We Care! – (Neue) Ideen für Wertschätzung und eine faire Aufteilung von (un)bezahlter Care-Arbeit?!) geht in das Gesamt-ECD-Manifest mit ein.
Programm der Veranstaltung WeCare!
10:00 – 10:20 |
Berüßung (Dr. Sonja Bastin / Hanna Schaub, Universität Bremen) |
10:20 – 11:30 |
Kurzimpulsvorträge (Moderation: Hanna Schaub, Universität Bremen) |
Gleichheit oder Gerechtigkeit - Was ist der Maßstab einer fairen Aufteilung von Sorgearbeit? (Dr. Ruth Abramowski, UniversitätBremen) |
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Vom Kopf auf die Füße: Der gewerkschaftliche Blick auf unbezahlte Sorgearbeit (Dr. Janina Glaeser, GEW Hauptvorstand) |
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Wer profitiert von den Fortschritten bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf - und wer bezahlt für die weiterhin bestehende Un-Vereinbarkeit einen hohen Preis ? (Thomas Schwarzer, Arbeitnehmerkammer Bremen) |
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People don’t care - oder doch? Für eine bessere Bezahlung von Erziehungs- und Pflegeberufen (Andrea Quick, Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau) |
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Men don´t care? Das Beispiel Grundschule in Bremen (Dr. Christoph Fantini, Universität Bremen) |
11:30-12:00 |
Kaffeepause |
12:00-13:00 Open Space: Diskussionsgruppen
Thema: Geschichte und Bedeutung des Frauen*streiks (Moderation: Caterina Bonora)
Thema: Gleichheit oder Gerechtigkeit? (Moderation: Dr. Ruth Abramowski)
Thema: Vom Kopf auf die Füße? (Moderation: Dr. Janina Glaeser)
Thema: Men don´t care? (Moderation: Dr. Christoph Fantini)
Thema: People don’t care? Entlohnung in Care-Berufen (Moderation: Andrea Schäfer/ Andrea Quick)
13:00-13:15 Kaffeepause
(Andrea Schäfer, Universität Bremen)
13:45-14:00 Abschluss (Andrea Schäfer / Dr. Sonja Bastin / Hanna Schaub, Universität Bremen)
Weitere Links und Material zum Equal Care Day